Wie wäre es, wenn Ihr Kind wie von Zauberhand selbstsicherer würde und ein positiveres Selbstbild von sich hätte? Sich mehr zutrauen würde und Herausforderungen leichter annähme. Wie es gehen kann, dass Ihr Kind immer öfter „Ich kann das!“ sagt, erläutere ich Ihnen hier.
Was wir über uns selber denken, bildet den sogenannten Selbstwert. Dieser entscheidet darüber, ob wir in unserem Leben „erfolgreich“ sind. Denn Zufriedenheit, Vitalität und Lebensfreude hängen laut wissenschaftlichen Untersuchungen eng mit einem positiven Selbstwert zusammen. Die Art und Weise, wie wir mit einem Kind oder in seiner Gegenwart über es sprechen, beeinflusst, was für ein Bild es von sich entwickelt. Manche Äußerungen wirken verunsichernd, andere aufbauend. Dementsprechend formen sie die Selbstüberzeugungen eines Kindes — das, was es über sich denkt. Ob es sich für gut, schlecht, klug, fähig, dumm, schuldig … hält oder nicht. Dafür müssen diese Botschaften nicht direkt ausgesprochen werden. Unsere Stimmung, Haltung, Gefühle kommen über unsere Körpersignale zum Ausdruck und beim Kind an.
Ein Alltagsbeispiel
Der achtjährige Otto lässt mit seinen Bausteinen ganze Welten entstehen, tut sich jedoch mit der Rechtschreibung schwer. Bei der heutigen Hausaufgabe schreibt er das Wort „dass“ erneut falsch. Seine Mutter, die Sorge hat, dass er wegen schlechter Noten die Klasse wiederholen muss, reagiert hörbar genervt: „Jetzt hab ich’s dir schon so oft gesagt! Hast du das noch immer nicht verstanden?“ Unsicher und betroffen starrt Otto auf das Heft, das vor ihm liegt.
Ich frage mich, was in dem Jungen jetzt vorgeht, und könnte mir vorstellen, dass er sich durch die energischen Worte verletzt fühlt. Vielleicht denkt er: „Ich bin so dumm“ oder „Ich kann das nicht “ oder „Immer mache ich alles falsch.“ Möglicherweise glaubt er sogar, er sei schuld daran, dass seine Mama böse geworden ist. Damit wäre etwas passiert, was Ottos Mutter vermutlich nicht erreichen wollte.
Dazu eine Idee: Wenn ein Kind etwas nach der x-ten Erklärung noch immer nicht kann, liegt es oft daran, dass wir Erwachsenen noch nicht den Weg gefunden haben, der dem Kind hilft, es zu verstehen und entsprechend umzusetzen. Was nutzt es also, mit dem Kind zu schimpfen, ihm Vorwürfe zu machen und es damit zu kränken? Atmen Sie deshalb tief durch, bevor Sie ungehalten auf das Verhalten Ihres Kindes reagieren und es dann später bereuen. Sorgen Sie so für sich, noch ehe Sie die Nerven verlieren, um mit einem klaren Kopf einen neuen Weg zu suchen, der Ihrem Kind helfen könnte.
Und hier nun eine Idealvariante der Geschichte
Die Mutter sieht, dass Otto das Wort „dass“ wieder falsch schreibt. Sie sagt: „Aha, da müssen wir uns etwas einfallen lassen.“ Da erinnert sie sich an eine Eselsbrücke. Otto ist sofort begeistert: „Warum sagst du mir nicht gleich, dass es so einfach ist!“ Jetzt kann Otto denken: „Ich kann das.“ Die Freude im Gesicht ihres Sohnes zu sehen, beschwingt auch die Mama.
Da müssen wir uns etwas einfallen lassen.
Ich freue mich auf eine nächste Geschichte und weitere Zaubersätze für Sie und Ihr Kind. Und denken Sie (immer) daran: Zaubersätze werden Zauberschätze.
Herzlich
Ihre
Simone Fröch
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Dieser Artikel wurde erstmals veröffentlicht im Familien-Magazin Tipi, erschienen im Herbst 2024.